“Ihre eigene literarische Leistung sieht die Autorin darin geschichtliche Wirklichkeit zu verdichten und
historische Quellen zu konzentrieren. Sie versteht darunter die Kombination und Komposition ver- schiedener historischer Quellen und Darstellungen zu einem fiktiven Lebensbild mit einem hohen Mass an
Authentizität. So komponiert sie aus mehreren zeitgenössischen Autobiographien eine fiktive, verschmilzt die Züge verschiedener historischer Gestalten zu einer fiktiven Person, bedient sich historischer
Namen, um ihnen eine fiktive Biographie zu unterlegen und verdichtet mehrere historische Schlachtbeschreibungen zu einer fiktiven. Auf völlig freie Erfindungen, die keine Quellen- oder Materialgrundlagen
haben, verzichtet sie ganz. Dadurch erhält das Buch den Charakter eines informativen historischen Sachbuches ge- schrieben aus der Perspektive des einfachen Menschen.” |
|
Heinz Singer in:
Gemeinsames Amtsblatt der Ministerien für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung und für Kultur, Jugend, Familie und Frauen in Rheinland-Pfalz,
28. Januar 2000 |
“Natürlich regt sich beim Historiker hier sofort das wissenschaftliche Gewissen, das angesichts der
“Verfälschung der Quellen” Bedenken anmeldet. Abgesehen davon, daß VF. diese redlich nachweist- bibliographisch und inhaltlich- muß man sich doch fragen, ob das Quellendogma, das heute unseren Unterricht
beherrscht und als höchste Form der Objektivität begriffen wird, die zuverlässigste Form der Übermittlung historischer Echtheit ist, ins- besondere für Jugendliche. Eine mehr oder minder zufällig
ausgewählte Quelle - meist ein Teilchen - unterliegt wahrscheinlich mehr sachlichen Ein- schränkungen als eine vom Fachmann verantwortlich angefertigte Montage oder Collage. Hier gäbe es viele Fragen an
die reinen Quellen-Befürworter zu stellen.” |
|
Peter Lautzas in Informationen für den Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer,
Heft 57/ 1999,S.94ff |